Der Weg von legitimer Beweisfindung bis zu blindem Verfolgungswahn ist kürzer als man denkt.
Sind wir so furchtsam geworden? Sind wir so feige, dass wir jeden überwachen müssen um unser subjektives Sicherheitsgefühl aufzubessern? Es dauert nie lang, bis irgendjemand Zensur erkennt. Aber wer das Wort ausspricht, wirkt schnell hysterisch.
Wir glauben so fortschrittlich zu sein. Folterung von Ketzern und Hexenverbrennungen halten wir für Geschichte. Bevor man sich versieht, droht plötzlich alles wieder von vorne anzufangen.
Wenn der erste Aufdecker zensiert, die erste Meinung verboten, die erste Freiheit verweigert wird, sind wir alle unwiderruflich gefesselt. Wenn Grundfreiheiten irgendeines Menschen zum ersten Mal beschnitten werden, ist das ein Schaden für alle.
Es wird immer jemand da sein um im Namen der Rechtschaffenheit Furcht zu verbreiten. Wachsamkeit ist der Preis den wir kontinuierlich zahlen müssen. Unklare Regeln schaffen eine Kultur der Unsicherheit. Als Konsequenz wird jeder vor allem zur Selbstzensur ermutigt.
Der sich schleichend verbreitende Flurschaden ist noch nicht abzusehen. Aber die drohende Verflachung liegt auf der Hand.